Pressemitteilung
Hamburg, 4. April 2013
VHRh mit neuem Geschäftsführer
Anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verein Hamburger Rheder r.V. (VHRh) hat es am 21. März einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben.
Detlef Meenke, der den VHRh in den zurückliegenden 20 Jahren als Geschäftsführer betreute, ist altersbedingt ausgeschieden. Zum neuen Geschäftsführer wurde Daniel Hosseus bestellt, der in seiner beruflichen Hauptfunktion, wie vorher auch Herr Meenke, als Referent beim Verband Deutscher Reeder (VDR) tätig ist.
Wesentlichen Raum in der Berichterstattung der Geschäftsführung nahmen in diesem Jahr
das Flaggenrechtsänderungsgesetz, die Stiftung „Schifffahrtsstandort Deutschland“, die Kooperation des VDR mit den verschiedenen regionalen Reeder-Organisationen, die Tarifverhandlungen für das Hamburger Verkehrsgewerbe sowie verschiedene Themen zur kaufmännischen Berufsausbildung ein. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes sollen die Ausbildungskapazitäten auf einem möglichst hohen Niveau gehalten werden, um die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte in der Seeschifffahrt in ausreichendem Umfang langfristig zu sichern.
Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des VHRh (www.vhrh.de) bleiben für ein weiteres Jahr die Herren Gerhard Binder (Aug. Bolten) und Dr. Heino Schmidt (Hamburg-Süd).
Den Vorsitz in der Tarifkommission hat Herr Robert Lorenz-Meyer (Ernst Russ) übernommen.
Hamburg, den 23.Mai 2012
Eröffnungsrede Gerhard Binder anläßlich des
175 Jahre Verein Hamburger Rheder r.V. – 1837 - 2012
Am 1. Januar dieses Jahres ist der Verein Hamburger Rheder (VHRh) 175 Jahre alt geworden, Grund genug, dieses Jubiläum festlich zu begehen. Am 23. Mai war es soweit. Auf Einladung des Hamburger Senats wurde im festlichen Rahmen des Rathauses Rückblick und Vorausschau auf die regionale aber auch internationale Welt der Seeverkehrswirtschaft gehalten.
Nach einer ausführlichen Würdigung der Verdienste und Bedeutung des Vereins sowie aktuelle Problemfelder der Seeschifffahrt durch Senator Frank Horch, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, hatte der Vorsitzende des Vereins, Herr Gerhard Binder, Gelegenheit, die etwa 200 geladenen Gäste zu begrüßen.
Nach Dankesworten an den Senator, verbunden mit der vielsagenden Übergabe eines Automodells der Marke „Horch“ an den Festredner, zitierte er einleitend erst einmal einen seiner Vorgänger im Amt, Herrn Ernst-Roland Lorenz-Meyer, der anlässlich des 150sten Jubiläums 1987 in der damals veröffentlichten Festschrift geschrieben hatte:
„Das 150-jährige Bestehen des VHRh, des ältesten Zusammenschlusses von Schifffahrtsunternehmen in Deutschland, fällt in die Zeitspanne einer krisenhaften Situation in der Weltschifffahrt.“
Damit hatte er sofort den Bogen zur Gegenwart gespannt: „Diese Aussage könne man unverändert ebenso für eine aktuelle Zustandsbeschreibung der Seeschifffahrt übernehmen“, betonte er, „Der VHRh verfüge offensichtlich über die Gabe, seine Jubiläen genau auf die Tiefpunkte der großen Schifffahrtskrisen zu legen. Wie die Schifffahrt habe dieser Verein in den vergangenen 175 Jahren zwar auch Höhen aber doch weitaus mehr Tiefen durchlaufen. Dabei hätten es die Mitglieder des Vereins aber auch der Verein selbst immer wieder vermocht, sich den zahlreichen globalen aber auch lokalen Veränderungen der Rahmenbedingungen für die Schifffahrt immer anzupassen. Teilweise sei es natürlich auch gelungen, an diesen Änderungen aktiv mitzuwirken und ihnen eine schifffahrtsfreundliche Ausrichtung zu geben.“
Binder unterstrich, dass der Verein mit Stolz auf seine lange Historie und die in diesem Zeitraum erzielten Erfolge zurückzublicken könne, und verwies beispielhaft auf die frühzeitigen Errungenschaften in der Sozial- und Tarifpartnerschaft sowie den heutigen hohen Ausbildungsstandard für Schifffahrtskaufleute im Dualen System.
Nachdem 1907 der Zentralverein Deutscher Rheder e.V. (heute: Verband Deutscher Reeder e.V.) gegründet worden war, so Binder, hätten sich das Aufgabenspektrum des VHRh im Außenverhältnis mehr und mehr auf die lokalen Belange verlagert, ob in der Verkehrs- und Hafenpolitik oder als Tarifpartner von DAG und ver.di für die Tarife der kaufmännischen Angestellten in den Kontoren. Diese Aufgaben erfülle der Verein auch heute noch - und zwar mit sehr kleiner Mannschaft und einem noch kleineren Budget. Für Außenstehende wirke der VHRh daher aktuell eher im Verborgenen, wenig spektakulär und kaum medienwirksam. Seine Mitglieder wüssten seine Arbeit aber dennoch zu schätzen und hätten sich deshalb auch in jüngerer Vergangenheit ausdrücklich für sein Fortbestehen ausgesprochen.
Hinsichtlich detaillierterer Informationen zum VHRH verwies Binder auf die zum Jubiläum herausgegebene Festschrift sowie die Internet Homepage des Vereins www.vhrh.de
Anschließend ging Binder noch einmal ausführlicher auf seine einleitenden Bemerkungen zu den Krisensituationen in der Seeverkehrswirtschaft ein: „Die Zeichen stehen mal wieder auf Sturm, aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zur Krise der 80er Jahre. Während es den Banken damals relativ gut ging und dies ihnen im Umgang mit ihren Schuldnern entsprechend mehr Spielraum und Gelassenheit ermöglichte, so ist die Ausgangslage gegenwärtig, teilweise erzwungen durch externe Vorgaben, eine völlig andere.“
Binder erläuterte, die deutsche Handelsflotte umfasse derzeit ca. 3.700 Seeschiffe. Davon würden ca. 1.700 aus Hamburg operiert. Daran hingen neben den Arbeitsplätzen an Bord zusätzlich und unmittelbar ca. 22.000 durchweg hochqualifizierte Arbeitsplätze an Land. Wenn, wie zumindest zu befürchten sei, kurz- bis mittelfristig möglicherweise etwa 1/3 dieser Schiffe in ausländischen Besitz übergehen sollten, werde dies auch auf die Landbeschäftigung in den Reedereibetrieben zwangsläufig erhebliche negative Auswirkungen nach sich ziehen. Diese könnten möglicherweise „Schleckersche“ Dimensionen annehmen, würden sich vermutlich aber unauffälliger vollziehen, weil „Freistellungen“ über eine größere Zahl mittelständischer Unternehmen mit 10 bis100 Mitarbeitern verteilt wären. Auch wäre es sehr wahrscheinlich kein singuläres medienwiksames Ereignis, sondern eher ein schleichender Prozess……und in dieser Rechnung seien die Auswirkungen auf die übrigen Unternehmen des sogenannten maritimen Clusters, die in ganz Deutschland zu finden sind und die derzeit insgesamt ca. 400.000 Menschen beschäftigen, noch gar nicht berücksichtigt.“
Abschließend ging Binder noch kurz auf das Stichwort: „Deutsche Flagge“, das seiner Meinung nach hochgradig emotional besetzt sei. „Die Hamburger Reeder“ so Binder, „stünden, wie alle deutschen Reeder, selbstverständlich generell zu den Vereinbarungen des maritimen Bündnisses, allerdings mit der Einschränkung, dass sich diese mit dem wirtschaftlichen Überleben der Unternehmen vereinbaren ließen. Da die erheblichen Mehrkosten der deutschen Flagge von niemandem bestritten würden und in der gegenwärtige Marktlage schon unter Drittflaggen kaum die reiseabhängigen Kosten erwirtschaftet werden könnten, ganz zu schweigen von Zins und Tilgung, sei es im Hinblick auf das bereits angesprochene Bankenszenario gegenwärtig allerdings nur in Einzelfällen möglich den getroffenen Vereinbarungen gerecht zu werden, wenn den Schifffahrtsunternehmen überhaupt eine Chance zum Überleben eingeräumt werden solle“
Verbunden mit einem Schuss Selbstkritik am eigenen Lager schloss der Vorsitzende des Vereins wie folgt: „ Einfallsreichtum und rigoroses Kostenmanagement allein werden allein nicht ausreichen, um den Schifffahrtsstandort Hamburg und Deutschland in der Stärke zu erhalten, zu der er in den letzten Jahren heran-gewachsen ist. Natürlich haben die Reeder die aktuelle Krise zum Teil mitverschuldet, aber die „Systemrelevanz“ des maritimen Clusters ist doch erheblich komplexer, als ein schneller Blick auf die mittelständische, heterogene Branche der Seeschifffahrt vermuten lässt. Dies ist der Politik in Hamburg und den anderen Schifffahrtstandorten an der Küste völlig klar. Ob dies in Berlin oder auch in München im gleichen Umfange der Fall ist, bin ich mir - sogar bezüglich aller mit Wirtschaft und Finanzen befasster Politiker - mehr als unsicher. Daher wünschen sich die Mitglieder des VHRh auf Bundesebene noch stärkere Unterstützung durch die Hamburger Politik und hoffen künftig auf ein tieferes Verständnis für Ihre aktuellen Probleme in der Berliner Politik, als es zurzeit der Fall ist.“
Nach dem Festakt im Rathaus gab es am Nachmittag in der benachbarten Handelskammer ein vom VHRh veranstaltetes Symposium mit fachkundigen Podiumsgästen und aktuellen Themen:
- Seeschiffahrt - umweltfreundlicher Verkehrsträger?
- Hamburg – Hafenstandort mit Zukunft?
- Piraterie – Bedrohung ohne Ausweg
Moderiert von Dr. Bernd Kröger und Prof. Dr. Wolfgang Michalski
Hamburg, den 4. April 2011
Die diesjährige Mitgliederversammlung des Verein Hamburger Rheder stand ganz im Zeichen des im kommenden Jahr anstehenden Ereignisses. Im Mai 2012 beabsichtigt der Verein sein 175jähriges Bestehen zu feiern. Damit ist der Verein Hamburger Rheder (r.V.) einer der ältesten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände. Als rechtsfähiger Verein (r.V.) ist er deshalb auch nicht im normalen Vereinsregister des Amtsgerichts eingetragen, sondern wird von der Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg verwaltet.
Anlässlich des Jubiläums ist Ende Mai 2012 ein Festempfang sowie eine Seminar-Veranstaltung geplant. Ebenso wird eine Jubiläumsbroschüre erscheinen. Ab sofort ist der Verein Hamburger Rheder auch im Internet zu finden (www.vhrh.de).
In der sich an die Mitgliederversammlung anschließenden Verwaltungsratssitzung wurden die Herren Gerhard Binder (Aug. Bolten) und Dr. Heino Schmidt (Hamburg-Süd) als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Vereins in ihren Ämtern bestätigt. Geschäftsführer ist unverändert Detlef Meenke.
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung stellte der Vorsitzende Gerhard Binder fest: „Wir sind zwar ein alter, jedoch kein antiquierter Verein. Außerdem arbeiten wir als regionaler Wirtschafts- und Arbeitgeberverband in enger Kooperation mit unserem Dachverband, dem Verband Deutscher Reeder (VDR), zusammen.“
Hamburg, den 31. März 2010
VHRh: Fahrwasservertiefung und Hafenquerspange vorrangige Projekte
Anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung hat der Vorsitzende des Verein Hamburger Rheder, Gerhard Binder, erneut betont, dass die Vertiefung des Elbefahrwassers sowie der Bau einer Hafenquerspange vorrangige Projekte für die gesamte Hamburger Hafenwirtschaft seien. Was die Hafenquerspange betreffe, könne man auch mit dem jetzt offenbar präferierten neuen Trassenvorschlag leben. Es komme allerdings darauf an, die Planungsphase in absehbarer Zeit in eine Konkretisierungsphase überzuleiten. Hinsichtlich der Vertiefung des Elbefahrwassers müsse schnellstens Planungssicherheit für die Hafenkunden geschaffen werden.
Ulrich Kranich (Hapag-Lloyd), Thomas Rehder (Carsten Rehder) und Dr. Heino Schmidt (Hamburg-Süd) wurden von der Versammlung turnusgemäß erneut zu Mitgliedern des Verwaltungsrates gewählt, dem nach wie vor auch Gerhard Binder (Aug. Bolten), Wulfert Kirst (Peter Döhle) und Jörg Mainzer (Fairplay) angehören.
Gerhard Binder und Dr. Heino Schmidt wurden in der sich anschließenden Verwaltungsratssitzung in ihren Ämtern als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Vereins bestätigt.